Schnell können Details schief gehen

So schnell kann es gehen und ein Bild kommt nicht so gut wie es möglich gewesen wäre. Mir ist dies wieder einmal passiert als ich mit meiner Kamera unterwegs war. Das Tagesziel war am Morgen ein Hügel im Jura und später eine Schlucht zu erkunden. Als ich am Morgen unterwegs zum ersten Ziel war, fiel mir ein Bach inmitten eines Buchenwaldes auf. Ich habe mir den Ort gemerkt, um dort vielleicht später noch anzuhalten. Auf dem Hügel angelangt mache ich mich auf den Weg, um Bäume im Nebel zu fotografieren. Nach einer Weile erreiche ich eine Gruppe Bäume, welche in einigem Abstand zueinanderstehen. Sofort erkenne ich das Potential dieser Baumgruppe. Um nicht voreilig einige mittelmässige Bilder zu machen, entscheide ich mich den Rucksack mit der Kamera einmal abzulegen, einen Apfel zu essen und einfach die Bäume von allen Seiten zu betrachten. Nach einiger Zeit fällt mir eine Szene ins Auge die mir gefällt. Zuerst suche ich den Optimalen Standort für meine Kamera mit dem Smartphone. Erst wo ich sicher bin, an welchem Ort ich die Kamera hinstellen will packe ich sie aus. Nach feinen Justierungen meiner Position der Kamera warte ich noch auf die richtige Nebelschwade. Dieses Bild ist dabei entstanden:

Das Einzige, was das Bild noch besser machen könnte, wäre, wenn der Baum in der Mitte im Hintergrund noch schöne herbstlich gefärbte Blätter hätte.

Als ich mich auf den Weg zum neuen Ort mache, halte ich noch schnell an dem Ort, den ich bei der Hinfahrt entdeckt habe. Ich entscheide mich, diesen Ort genauer anzusehen. Mühsam gehe ich dem Bachlauf entlang und stelle meine Kamera an paar Orten auf, um ein Bild zu machen. Als ich zu hause die Bilder bearbeite bin ich mit dem Resultat überhaupt nicht zufrieden. Hier das Resultat:

Erstes Problem, Fokus.

Leider habe ich mir nicht genügend Zeit genommen zu schauen, wie die Tiefenschärfe ist. Der Stein rechts unten wie auch der grosse Felsen im Hintergrund sind bereits verschwommen. Mit Abblenden oder Focusstacking hätte ich dieses Problem beheben können.

Zweites Problem, Komposition.

Zuhause am Bildschirm fällt mir die Symmetrie zwischen dem Stein vorne rechts und dem Felsen in der Mitte auf. Für mich stellt sich die Frage ob eine grössere Tiefenschärfe gereicht hätte oder ob ich die Kamera noch mehr nach rechts hätte schieben müssen das der Stein rechts unten besser im Bild wäre gewesen.

Der Ast, der von rechts in den Bach ragt, stört mich zudem auch. Ich frage mich, obwohl ich nicht ein Fan von solchen Aktionen bin, ob ich diesen nicht einfach hätte entfernen sollen?

Ich habe jedenfalls heute Morgen wieder eine Lektion gelernt. Aus meiner Sicht zahlt es sich immer wieder aus, die Sache langsam anzugehen und sich Zeit zu lassen. Wenn man eine Szene lange beobachtet, fallen einem plötzlich Dinge auf die so schnell unbeachtet bleiben können. Ich hoffe diese Erkenntnis das nächste Mal anwenden zu können.